Verzeichnis

 

Joseph Albert

Beruf(e): Kommerzienrat
Geburtsdatum: 21.06.1866
Geburtsort: Ingenheim
Sterbedatum (Todestag): 17.09.1943
Sterbeort: Amsterdam
Wohnort(e): Ingenheim

 

Albert Joseph wurde als zweites von 7 Geschwistern am 21. Januar 1866 in Ingenheim geboren. Seine Eltern waren der Frucht- und Weinhändler Joseph Joseph, genannt Mulling und seine Frau Sara geb. Marx.

1893 heiratete Albert Anna David, die am 20. April 1872 in Metz als Tochter von August und Elvira David geboren wurde. Das Paar zog in den Ostring 14 und übernahm dort die Weinhandlung „Marx & Joseph oHG Weinkellerei Landau / Pfalz“. Die bestand bereits vorher als kleine Wein- und Kolonialwarenhandlung in der Ludowicistraße. Doch Albert und seine Brüder verstanden es mit viel Geschick daraus einen florierenden Weinhandel erstehen zu lassen. So erweiterten sie die Räumlichkeiten 1901 um ein Grundstück im Ostring 12.

Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: am 07. August 1895 wurde in Landau der Sohn Paul Martin geboren, der ebenfalls wie der Vater den Beruf des Kaufmanns ergriff. Am 31. Mai 1894 kam dann Tochter Alice zur Welt. Sie heiratete am 11. Dezember 1919 in Landau den ebenfalls in Landau am 25. Oktober 1891 geborenen Helmut Brunner. Nach Mannheim umgezogen kam dort ihr Sohn Ernst Walter Brunner am 05. Juli 1922 zur Welt. Von Mannheim aus zog die Familie nach Köln. Hierhin verschlug es am 10. September 1933 auch Paul Martin, wo sie gemeinsam Wohnung in der Mozartstr. 11 in Köln fanden.

Nachdem Albert Joseph überaus erfolgreich im Weinhandel tätig gewesen war, zog er sich schon bald aus dem Geschäft zurück und überließ die Geschäftsführung seinen beiden Brüdern Emil und Richard Siegfried Joseph. Nun hatte Albert, der den Titel „Kommerzienrat“ trug, Zeit, um sich ganz auf sein Wirken bei der israelitischen Kultusgemeinde zu konzentrieren. Lange Zeit war er im Synagogenausschuss in Landau rege tätig. Außerdem engagierte er sich sehr, dass der Verband der israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz, 1918 gegründet, den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts einnehmen konnte. Als ihr Präsident wirkte er hier segensreich. Darüber hinaus war er im Verband der Bayerischen Israelitischen Gemeinden tätig.

Doch mit Einsetzen der braunen Diktatur 1933 änderte sich alles. In der Hoffnung, der Verfolgung entgehen zu können, übersiedelten Joseph und Anna Albert am 10. September 1938 nach einem Zwischenaufenthalt in Leverkusen nach Köln, um dort bei den anderen Familienangehörigen in der Mozartstr. 11 Unterschlupf zu finden. Wenig später emigrierte die ganze Familie in die Niederlande. Am 19. Mai 1943 wurde die Familie verhaftet und in Westerbork interniert. Allein Tochter Alice Brunner gelang von dort aus die Flucht nach Palästina. Von hier aus konnte sie 1948 in die USA auswandern und wohnte 1960 in New York.

Albert Joseph (so die Auskunft der Tochter Alice Brunner) verstarb (vermutlich) am 17. September 1943 in Amsterdam. Seine Frau Anna wurde am 01. Februar 1944 von Westerbork aus nach Bergen-Belsen deportiert, wo sie am 13. April 1944 verstarb.  

Helmut Brunner, der vom 03. Oktober 1943 bis 05. April 1944 in Westerbork inhaftiert war, wurde am 05. April 1944 nach Theresienstadt deportiert und von dort am 28. Oktober 1944 nach Auschwitz verschleppt, wo er den Tod fand.

Sein Sohn Ernst Walter Brunner wurde am 15. Juli 1942 von Westerbork aus nach Auschwitz verschleppt und dort am 08. August 1942 für tot erklärt.

Paul Martin Joseph ist von Köln aus wohl nach Paris ausgewandert. Dort verliert sich seine Spur. (Andere behaupten, dass Paul Martin noch 1960 in Paris gelebt habe).

Verwandtschaft

Ehemann von: Joseph Anna
Vater von: Brunner Alice
Vater von: Joseph Paul Martin
Sohn von: Joseph Josef
Sohn von: Joseph Sara(h)
Bruder von: Joseph Siegfried Richard
Bruder von: Joseph Anna
Bruder von: Strauss Emma
Bruder von: Joseph Cölestine
Bruder von: Joseph Emil
Bruder von: Joseph Julius
Bruder von: Weiler Bella