Verzeichnis

 

Dreyfuß Isidor

Beruf(e): Obermedizinalrat, Arzt
Geburtsdatum: 17.07.1869
Geburtsort: Ingenheim
Sterbedatum (Todestag): 25.12.1936
Sterbeort: Mainz
Begräbnisort: Mainz
Wohnort(e): Frankenthal, Ludwigshafen am Rhein, Kaiserslautern, Mainz

Der Obermedizinalrat Dr. Isidor Dreyfuß wurde am 17. Juli 1869 in Ingenheim als Sohn des Bäckers Heinrich Dreyfuß (geb. am 7. September 1828 in Ingenheim) und seiner Ehefrau Klara Müller geboren.

Er wuchs auf als zweit jüngster Spross im Kreise seiner fünf Geschwister Ludwig (geb. am 12. Januar 1859), Mathilde (geb. am 19. April 1860), Maximilian (geb. am 17. März 1862), Rose (geb. am 1. Dezember 1864) und Moritz (geb. 1871).
 
Isidor besuchte das Gymnasium in Landau in der Pfalz, studierte Medizin in Straßburg und München und war zunächst praktischer Arzt in Ottweiler und Dambach im Elsass. Um die Jahrhundertwende ließ er sich in Kaiserlautern nieder, da er dort Bezirksarzt wurde.
 
Am 26. Juli 1901 heiratete er in Hachenburg/Westerwald Martha Mathilde Cahn (geb. 25. November 1879 in Hachenburg). Am 16. Juni 1902 kam in Kaiserslautern die Tochter Klara (Claire) zur Welt.
 
Am 30. Oktober 1912 zog die Familie nach Frankenthal, weil Isidor Dreyfuß am 1. September 1912 Bezirks- und Landgerichtsarzt in Frankenthal geworden war. Als die Aufteilung dieser Stelle verfügt wurde, bekam Dr. Isidor Dreyfuß auf sein Ersuchen die Stelle als Bezirksarzt, während der praktische Arzt Dr. Richard Franz zum Landgerichtsarzt ernannt wurde.
 
Im 1. Weltkrieg gedachte Dr. Isidor Dreyfuß als leitender Lazarett-Arzt bei einer Sedanfeier "unseres herrlichen Vaterlades, dem wir alle in heißer Liebe zugetan seien und für das unsere Krieger bereit seien, Gut und Blut zu opfern" (FZ Nr 206 vom 4. September 1914). Für seine medizinischen Verdienste erhielt er dann 1916 das König-Ludwig-Kreuz und zwei Jahre später 1918 das Preußische Verdienstkreuz. Seine Ehefrau Martha wurde 1917 mit dem König-Ludwig-Kreuz ausgezeichnet.
 
Im Jahre 1916 übernahm Dr. Isidor Dreyfuß in Frankenthal auch die Leitung der Tuberkulose-Fürsorgestelle und  "trotz großer Arbeitslast, die der Krieg auf seine Schultern häufte, kam er jeden Samstag in die Sprechstunde, um dort arme Kranke zu untersuchen und ihnen Berater und Helfer zu sein" (FZ Nr. 71 vom 24. März 1917). Auf sein Ersuchen wurde er Mitte 1920 als Bezirksarzt nach Ludwigshafen am Rhein versetzt, wohin er dann mit seiner Familie von Frankenthal aus hinzog und in der Jägerstraße 13 wohnte.
 
Die Tochter Klara heiratete 20. Oktober 1926 in Ludwigshafen Dr. Julius Picard, der am 20. Oktober 1893 in Lauterburg (Elsass) zur Welt gekommen und als praktischer Arzt in Mainz tätig war, wohin dann auch seine Ehefrau zog.
 
Als Dr. Isidor Dreyfuß in den Ruhestand trat, zog er mit seiner Frau von Ludwigshafen zur Tochter nach Mainz, wo er am 25. Dezember 1936 starb. Am 28. Dezember wurde er auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in Mainz beigesetzt.
 
Die Eheleute Picard emigrierten mit ihren Kindern Hans Eli (geb. 1927) und Ernst Heinrich (geb. um 1929) am 10. August 1938 von Mainz über Liverpool mit der SS Laconia nach Fall River, MA, USA, wo sie am 18. September ihre neue Heimat erreichten. Hier starb Julius Picard am 30. September 1986, während seine Ehefrau am 4. Februar 1995 dort das Zeitliche segnete.
 
Die Witwe von Dr. Isidor Dreyfuß emigrierte noch am 6. März 1941 von Lissabon aus mit der SS Magallanes nach New York, wo sie am 24. März ankam. Von hier aus gelang sie zu ihrer Tochter und starb am 14. Juni 1963 ebenda in Fall River, MA, USA.
 
Diese Aufzeichnungen verdanken wir zum größten Teil Herrn Paul Theobald, Käthe-Kollwitz-Straße 1d, 67227 Frankenthal
Übernommen aus alemania judaica - Frankenthal - Synagoge - Isidor Dreyfuß
Die Bilder stammen vom Enkel Ernste H. Picard MD, Newton, MA

Verwandtschaft

Ehemann von: Dreyfuß Martha Mathilde
Vater von: Picard Klara
Sohn von: Dreyfuß Heinrich
Sohn von: Dreyfuß Clara
Bruder von: Hene Rosa
Bruder von: Dreyfuß Moritz
Bruder von: Dreyfuß Ludwig
Bruder von: Dreyfuß Maximilian