Wolf Cornelia

Mädchenname: Bieler
Geburtsdatum: 04.02.1893
Geburtsort: Ingenheim
Sterbedatum (Todestag): 23.05.1954
Sterbeort: Saint-Genis-Laval

Cornelia heiratete am 01. November 1920 in Ingenheim den Kaufmann Jakob Wolf, der am 29. September 1885 in Lambsheim geboren wurde. Jakob, Leiter der Leichtathletik-Abteilung des FV Frankenthal, der im 1. Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, hatte zusammen mit Julius Fischer die Firma Wolf & Fischer OHG, Kolonialwaren-Großhandlung in der Lambsheimer Straße in Frankenthal gegründet. Am 20. August 1921 kam in Frankenthal die Tochter Ellen zur Welt, die bereits am 14. November 1921 in Heidelberg verstarb. Am 28. Februar 1924 kam in Frankenthal Sohn Heinz zur Welt. Im gleichen Jahr wurde am 01. Dezember die Firma gelöscht. Jakob Wolf gründete dann im Jahr 1925 in der Westlichen Ringstraße 6 ein Wäsche- und Ausstattungsgeschäft.
In der Reichspogromnacht wurden die Wohnung und das Geschäft der Wolfs total demoliert. Jakob kam vom 12. November bis zum 02.Dezember 1938 nach Dachau. Zwischenzeitlich haben sich Mutter Cornelia und Sohn Heinz am 23. November 1938 nach Mannheim (M 1,2) abgemeldet, wohin der Ehemann und Vater nach seiner Entlassung nachkam. 
Von Mannheim aus wurde die Familie nach Gurs deportiert. Heinz kam am 10. März 1941 ins Lager Rivesaltes. Zusammen mit seinem Vater Jakob kamen die beiden am 04. März 1943 mit dem Transport Nr. 50 von Drancy nach Majdanek. Ihr Tod wurde laut Beschluss des Landgerichts Mannheim auf den 08. Mai 1945 festgestellt.
Caroline (Cläre) Wolf überlebte und wohnte nach dem Krieg im Maison Le Templin, Saint-Genis Laval (Dép. Rhône). Dort starb sie am 23. September 1954.

Entnommen:
Roland Paul "Die nach Gurs deportierten pfälzischen Juden" und dem Buch von Paul Theobald: "Gegen das Vergessen", darin: Die Familien Wolf in Frankenthal