Feiß Emanuel
Früher: Menachem Manel, Sohn des Uri KaZ, aus Rülzheim
Gestorben und begraben (Mittwoch, 4. Januar?) 1804.
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Hochrechteckige Stele mit eingezogenem Bogenabschluss, das vertiefte Schriftfeld durch schmale Rahmenleiste unter dem Bogen zweigeteilt. Schrift erhaben. Zwischen den beiden Buchstaben der Einleitungsformel segnende Hände im Relief.
Schäden im Schriftfeld und am Rahmen, einige Buchstaben teilweise abgeschlagen.
Z. 3: מאניל, Manel, vom deutschen Wort Man/Mann, häufig wegen der phonetischen Nähe so wie hier ein Alltagsname für Menachem.
Z. 4: כ"ץ, כהן צדק (kohen zedek), „Priester der Gerechtigkeit“, Namenszusatz für Kohanim, der zum Akronym KaZ wurde.
Z. 5: [ריל]צהיים, Rülzheim.
Z. 6: „Mit gutem Namen“, vgl. bBer 17a und Av 4,13.
Z. 7: Wochen- und Monatstag beschädigt, aufgrund des erhaltenen oberen Abschlusses kommen für beide Tage jeweils ב bet (2), ד dalet (4) und ה he (5) in Frage, für den Monatstag auch כ kaf (20). Der 2. (Schabbat) und der 5. Tewet (Tag 3) scheiden aus, da die Wochentage nicht zum Buchstabenrest auf dem Stein passen. Als mögliche Daten verbleiben der 4. Tewet, Tag 2 (= Montag, 19.12.1803) und der 20. Tewet, Tag 4 (= Mittwoch, 4.1.1804). Da die Sterbeurkunde als Todestag den 3.1.1804 nennt, können wir als Angabe in der Inschrift Tag 4, den 20. Tewet annehmen. Abweichungen um einen Tag zwischen jüdischem und bürgerlichem Datum finden sich häufiger, denn der neue jüdische Tag beginnt bereits mit der Abenddämmerung.
Abkürzungszeichen: Rauten, Tilden.
Menachem Manel war ein Sohn des auf dem ältesten Feld des Friedhofs begrabenen Uri Feis KaZ aus Rülzheim (gest. 1775, S 103).
Angesichts seines Vatersnamen Uri Feis KaZ können wir annehmen, dass Elieser Lase (o.J., 1 038) ein Bruder von Menachem Manel war, auch wenn sein Herkunftsort nicht genannt ist.