Verzeichnis

 

Grabnummer: S 041

Feiel Tochter des Nata Halevi

Gestorben 1694/95.
Hochrechteckige Stele mit eingezogenem Rundbogen, darin kreisrundes großes Ornament, ein Strahlenrund, deren Strahlen in Zacken auslaufen über die Kreisbegrenzung hinweg – Sonnenstrahlen oder eine Blüte mit acht Blütenblättern. Im vertieften Schriftfeld mit breitem Rahmen unter dem Rundgiebel in einer Kartusche die erste Zeile mit dem פה. Buchstaben eingeritzt, zum Teil unregelmäßig.
 
Z. 6: Sterbetag und -monat unklar. Ist die Lesung צם richtig, könnte צום גדליה, der Fastentag Zom Gedalja am 3. Tischri gemeint sein. Der Buchstabe am Zeilenende wäre dann ein ב, „im (Jahr)“. Eine andere Möglichkeit wäre, nicht צם, sondern יום zu lesen. Dann folgt der Wochentag 3, dann der Monatstag 20, der Monat wurde vergessen? – was allerdings wenig wahrscheinlich ist.
Z. 7/8: Der Segenswunsch תנצב"ה zeilenübergreifend geschrieben. Die Wendung שבגן עדן, „das im Garten Eden“, schließt sich syntaktisch etwas ungelenk an. Es dürfte die ‚Kurzform‘ eines bereits mittelalterlich vertrauten Segenswunsches sein: „Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens mit den/allen Gerechten im Garten Eden“ o.ä. (S 032, S 101, S 112, 1 096, 1 100; in der kurzen Form bei 1 033).
 
Abkürzungszeichen: Striche.

Einer der ältesten erhaltenen Steine, der auch zu den wenigen frühneuzeitlichen Steinen mit eingetiefter Inschrift gehört, während die aufwendiger herzustellende erhabene Inschrift allgemeiner Brauch auf dem Ingenheimer Friedhof war.

 

Text Vorderseite (Osten):


 
1      פה
        טמונה אשה
        חשובה היקרה
        מרת פייאל
5      בת נתן הלוי
        שנ[קבר' צם? ג? ב?]
        תנ"ה לפ"ק תנצ
        ב"ה שבגן עדן
        אמן
 
1  Hier
    Frau, die Teure,
    Frau Feiel,
5  Tochter des Natan Halevi,
    die [begraben ward …]
    455 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden
    in das Bündel des Lebens, das im Garten Eden,
    Amen
 
 

Downloads

Hier begraben:

Feiel Tochter des Nata Halevi