Chajim Josef Sohn des M.
Gestorben und begraben Mittwoch, 18. April 1798.
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Hochrechteckige Stele mit eingezogenem Flachbogenabschluss und umlaufendem Rahmen. Schrift erhaben. Zwischen den beiden Buchstaben der Einleitungsformel Blüte im Relief.
Z. 2: נדיב לב, „willigen Herzens“, Exodus 35,5 u.ö., meint die freiwilligen Gaben, zu denen das Herz einen treibt (so Raschi zu Exodus 35,5).
Z. 3/4 und 6/7: Zeilenübergreifende Wörter.
Z. 4/5: ל unübersetzt, die syntaktische Anbindung der ungewöhnlichen Eulogieנאמן ומכסה רוח, „treuen und schützenden Geistes“, bleibt fraglich. Vgl. Sprüche 11,13:הולך רכיל מגלה סוד ונאמן רוח מכסה דבר, „Wer als Verleumder wandelt, enthüllt Geheimnisse, wer aber treuen Geistes ist, verhüllt die Sache“. מכסה, von der Wurzel כסה, kann sowohl „verhüllen“ im Sinne von „verheimlichen“ bedeuten als auch im Sinne von „bedecken“, „schützen“, auch „bekleiden“ (so etwa Jesaja 58,7, den Nackten bekleiden). Hier könnte es eine vertrauenswürdige und fürsorgliche Person beschreiben und ebenso auf den Aspekt der Verschwiegenheit beim Geben anspielen.
Z. 6/7a: שוכן ומתענג, „weilt und ergötzt sich“, diese euphemistische Umschreibung des Ruhens im Grab findet sich fast ausschließlich in Inschriften für Vorsteher; vgl. Jesaja 58,14: „Du wirst dich ergötzen am Ewigen“.
Z. 8: Sehr ungewöhnlich der nur als Anfangsbuchstabe M. angegebene Vatersname. בילקם (etwa: bilkm), d.i. Billigheim.
Reim auf -uach in Z. 4 und 5, auf -i/eg in Z. 6 und 7.
Abkürzungszeichen: Punkte.