Grabnummer: 1 009

Ascher Sohn des Gerschon SeGaL

Gestorben Samstag, 11. April 1797, und begraben Sonntag, 19. April 1797 (Unstimmigkeit zwischen Wochen- und Monatstag).
 
1 009

Hochrechteckige Stele mit Karniesbogenabschluss und Rahmen. Zwischen dem Rund des Bogens mit Z. 1 und dem weiteren Schriftfeld horizontale Rahmenleiste. Schrift erhaben. Zwischen den beiden Buchstaben der Einleitungsformel reliefierte Levitenkanne. In Z. 5 und 6 Doppelstriche auf dem linken Rahmen zur Markierung zeilenübergreifender Wörter.
 
Z. 2: „Aufrecht und getreu“, Av 6,1.
Z. 5:סג"ל , סגן לויה (segan levijja), „Vorsteher der Levitenschaft“. Namenszusatz für Leviten, der zum Akronym SeGaL wurde.
Z. 5/6: Zeilenübergreifender Ortsname הייכלם, etwa: heichelm, d.i. Heuchelheim.
Z. 7: שפ aufgelöst zu של פסח, „von Pessach“, da in Z. 9 der Monat Nissan genannt ist.
Z. 7-9: Kein stimmiges Datum: Der erste Tag von Pessach (15. Nissan) fiel 557 auf Tag 3 (Dienstag), der 23. Nissan auf Tag 4 (Mittwoch). Würde man die Abkürzung א' nicht als „erster (Tag)“, sondern als אסרו חג, „Ausgang des Festes“, verstehen, wäre dies der 23. Nissan, was nicht der Sterbetag sein kann. Eine andere Lesung des Datums drängt sich jedoch nicht auf, da die Buchstaben recht deutlich ausgeführt sind; freilich kommt kein weiteres sajin (7) in der Inschrift vor. Liest man den Einer des Jahres als vav (6), stimmen Wochen- und Monatstag überein: Der Todestag fällt dann auf Samstag, 23. April 1796, der Begräbnistag auf Sonntag, 1. Mai 1796. Dann bliebe als Rätsel noch die Frist von 8 Tagen zwischen Tod am 15. Nissan und Begräbnis am 23. Nissan. Bis der Staat regelnd eingriff, war die frühe Beerdigung, möglichst am gleichen oder am nächsten Tag, geboten und auch in Ingenheim üblich. Nur außergewöhnliche Umstände könnten eine solch lange Frist verursacht haben.
 
Abkürzungszeichen: Punkte.
Punkte als Buchstabentrenner in Z. 10.
 

Text Vorderseite (Osten):

Text Rückseite (Westen):