Löb Sohn des Refael 1787
Gestorben Samstag, 31. März, und begraben Sonntag, 1. April 1787 (Unstimmigkeit zwischen Wochen- und Monatstag).
Z. 2: Hiob 1,8; 2,3.
Z. 3: Vgl. Psalm 26,1 und 84,12.
Z. 3b/4a: „in Lauterkeit und in Geradheit“, vgl. Psalm 25,21 und 1 Könige 9,4.
Z. 5: צורבא מרבנן, „erfasst von der Flamme unserer Meister“, bMeg 28b, bTaan 4a u.ö., aramäische Bezeichnung für einen talmid chacham, einen Gelehrten(schüler), der die Worte seiner Lehrer aufmerksam verfolgt und von ihnen wie von einer Flamme ergriffen wird. חכים, aramäisch, weise, klug.
Z. 6: את ידיו לאמן, vgl. bShab 103a, מאמן את ידו, „er übe seine Hand“.
Z. 7b-9a: Eine beliebte Wendung für Mohalim, Beschneider der neugeborenen Knaben. „Schechina“, die (göttliche) Einwohnung, Gegenwart. Vgl. bSan 96b; BerR 39,16.
Z. 10/11: בליישוויילר (bleisweiler), Pleisweiler, Ortsname zeilenübergreifend.
Z. 11: Der Buchstabe vor ש"ק, heiliger Schabbat, beschädigt, gelesen als ב („am“), da der folgende Tag als Tag 1 benannt ist. Außer einem bet käme auch ein ajin in Frage („Rüsttag des heiligen Schabbat“), doch dann wäre die Angabe למחרתו, am folgenden (Tag), nicht stimmig.
Z. 13: עיט"א, ערב יום טוב א', Rüsttag des ersten Feiertags, das ist der 14. Nissan, der allerdings auf Tag 2 fiel (Montag, 2. April 1787).
Z. 14: Der Zehner des Jahres schwer zu lesen, der Buchstabe wirkt beschädigt oder verwittert, am wahrscheinlichsten ist mem. Bestärkt wird diese Lesung durch die benachbarten Steine, die ebenfalls aus dem Jahr 5547 stammen. Die kleine Unstimmigkeit zwischen Wochen- und Monatstag würde auch in anderen Jahren bestehen. Für keines der in Frage kommenden Jahre fiel der 14. Nissan auf einen Sonntag, aber recht häufig auf einen Montag.
Z. 15: ב', hier aufgrund des Kontextes aufgelöst zu בגן, im Garten (Gottes). Vgl. Ezechiel 28,13 „in Eden, dem Garten Gottes warst du“; Ezechiel 31,8.9 „im Garten Gottes“.
Abkürzungszeichen: Punkte.
Buchstaben der abgekürzten Schlussformel in Z. 15 durch Punkte voneinander getrennt.
Eine durch ihre Länge wie durch ihren außergewöhnlichen Text herausragende Inschrift. Der Vater des verstorbenen Löb war ein morenu, „unser Lehrer“, ein anerkannter rabbinischer Gelehrter. Löb war auf dem besten Weg, ebenfalls ein solcher zu werden. Die Eulogie hebt sein Wirken als Beschneider hervor und enthält wie der Schlusssegen selten gebrauchte Formulierungen und Anspielungen.